Der Familie Astrid und Franz Waidacher
vlg. Peterbauer am Pfannberg
ist es zu verdanken,
dass auf dem 1.239 Meter hohen Hochtrötsch
ein Gipfelkreuz steht.
Anlässlich einer schweren Erkrankung legte Franz Waidacher das Gelübde ab, nach seiner Genesung ein Kreuz auf der Spitze des nahegelegenen Berges zu errichten.
Ein Kreuz auf dem Gipfel eines Berges dient nicht nur als Markierung der höchsten Stelle, sondern auch als religiöses Zeichen des Glaubens. Am 22. April 2001, einem sogenannten „Klein-Ostersonntag“ oder auch „Weißen Sonntag“, konnte Franz Waidacher sein wohlüberlegtes und Gott dargebrachtes Versprechen einlösen, wobei ihn Verwandte und Nachbarn unterstützten. Schon am Vortag hatte der Genesene ein Loch in den schneebedeckten, steinigen Boden des Gipfels in Schönegg gegraben. Auf seinem Hof betonierte er einen Sockel, Schwiegervater Johann Barth brachte die erforderlichen Eisenteile in Form und Nachbar Josef Friedam besorgte die wetterbeständigen Rundhölzer bei der Firma Mohik Wertholz in Schrauding. Alle Teile wurden daraufhin mit dem Schlitten auf den Hochtrötsch transportiert, um das Kreuz mit einer Höhe von 2,50 m und einer Breite von 1,80 m im Einvernehmen mit der Alpenvereinssektion Frohnleiten zusammenzubauen. Der bereits vorhandene Behälter für das Gipfelbuch und ein Schild wurden am Kreuz befestigt. Der begeisterte Bergwanderer Felix Köhldorfer (+ 22. Dezember 2011) stellte später noch ein Ruhebankerl auf diesem idyllischen Platz zur Verfügung. Es ermöglicht eine klassische Gipfelrast mit einem wunderbaren Blick, der zum Nachdenken einlädt. In unmittelbarer Nähe steht am Wanderweg 750 noch das Rüsterkreuz, am Niedertrötsch das Friedenskreuz und am Fuße des Berges ein Leonhard-Bildstock.
Die Stelle am Gipfel ist so gut gelegen, dass sie schon in den 1930er-Jahren dem Grazer Ingenieur Friedrich Schmiedl auffiel. Nach zahlreichen Tests nutzte er den Gipfel des Hochtrötsch am 9.9.1931 dazu, den weltweit ersten offiziellen Raketenpostflug durchzuführen, wobei mit der ersten Postrakete 333 Briefe, Karten und kleine Pakete ins Tal gebracht wurden. Dafür benutzte er zur Finanzierung eigene Briefmarken. Ein Verbot der österreichischen Post, nichtoffizielle Marken zu verwenden, und ein Sprengstoffverbot 1935 beendeten diese Versuche schließlich, und Friedl, der als überzeugter Pazifist die Entwicklung militärischer Raketen ablehnte, wandte sich anderen Forschungsthemen wie z.B. Bootsantrieben zu.
An der stimmungsvollen Einweihung des schönen Gipfelkreuzes durch Pfarrer P. Simon Orec nahmen am 20. April 2013 – fast genau 12 Jahre nach der Errichtung – bei schneebedecktem Boden und idealen Wanderwetter rund 150 Gläubige, darunter viele Kinder und Jugendliche, aus den angrenzenden Gemeinden Semriach, Schrems und Frohnleiten, teil. Am Beginn wurde wurde das bekannte Volksmissionslied „Heilges Kreuz, sei hoch verehret...“ gesungen und nach der Segnung des Gipfelkreuzes wurde ein Dankgottesdienst unter großer Anteilnahme gefeiert.