Am Dorfeingang des alten Kirchweges aus der Gams nach Adriach steht auf dem Anwesen der Familie Fassl vulgo Hacker ein schöner Hausbildstock.
Wann dieser dem hl. Georg geweihte Bauwerk errichtet wurde, ist leider nicht bekannt. Tatsache ist jedoch, dass an dieser Stelle die Verstorbenen aus der Gams, vom Schenkenberg und vom Altenberg, woher man sie mit dem Karren fuhr, vom Pfarrer eingesegnet und dann weiter mit Glockengeläut der St.-Georgs-Kirche zum Friedhof in Adriach geleitet wurde.
1911 erfolgte die vorletzte Renovierung, welche die damalige „Hackerin“ aus Dankbarkeit und Freude über ihr neues künstliches Gebiss – zu dieser Zeit keine Selbstverständlichkeit – finanzierte.
Die letzte Renovierung des Hausbildstocks erfolgte 1981 auf Initiative des bekannten Adriacher Künstlers Edwin Eder und Herrn Peter Nahold vulgo Feyertag. Am 28. Dezember 1980 wurde bei einer Sitzung mit der Familie Fassl beschlossen, deren langjährigen Wunsch endlich zu erfüllen. Es war kein Problem, Adriacher und Adriachfans zu finden, die sich gerne und unentgeltlich zur Verfügung zu stellten: Maurer, Dachdecker, Steinmetze, Maler, Schlosser, Kranzbinder und Holzschnitzer arbeiteten freudig und korrekt, um bis zum „Geurgitag“ (23. April) fertig zu sein. Gleichzeitig restaurierte der Akademische Maler Eder die Georgs-Statue mit strahlend blauen Augen. Nach erfolgter Restaurierung fanden an diesem Ort immer wieder Maiandachten statt.
Am Georgi-Sonntag 1981 segnete Pater Hieronymus die wunderschöne, hochbarocke Holzstatue, welche anschließend in einer feierlichen Prozession von der Kirche zum sorgfältig erneuerten Hausbildstock getragen wurde. Vor der Einweihung des renovierten Bildstocks hielt Peter Nahold eine liebenswerte Ansprache über die Geschichte des gegenständlichen Georgi-Bildstocks. Der Einweihung ging eine kurze, aber gewaltige Rede von Pater Hieronymus voraus. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Adriacher Sängerrunde und die sogenannte „Fink-Kapelle“ vom Musikverein Frohnleiten. Die Festansprache hielt OSTR. Msgr. Prof. Johannes Parizek.