Am Weg von der Wieseralm zum Herrenkogel steht ein überdachtes Holzkreuz mit einer Gedenktafel, die an die Bürgerkriegswirren 1934 erinnert. Bei bewaffneten Auseinandersetzungen des „Februar-Putsches“ wurden an dieser Stelle zwei Gendarmen getötet.
1934 kam es in Österreich zum Aufstand des Republikanischen Schutzbundes der Sozialdemokraten gegen das autoritäre Dollfuss-Regime. Als sich die Linzer Sozialdemokraten am 12. Februar gegen eine Durchsuchung ihres Parteilokals wehrten, war dies der Startschuss zu bewaffneten Kämpfen auch in Wien und Steyr sowie in Kapfenberg und in der Stadt Bruck/Mur, deren Einnahme dem Schutzbundführer Koloman Wallisch (nach ihm ist der Brucker Hauptplatz benannt) gelang, der sich jedoch mit seinen Leuten in die Berge zurückzog, um nach Graz durchzustoßen und sich mit den dortigen Putschisten zu vereinen.
Im Zuge der Verfolgung der Aufständischen kam es auf der Schneid bei der sogenannten Kotzmoar Alm in Hinterlaufnitz zu einem Schusswechsel, bei dem Gendarmerie-Rayonsinspektor Johann Puschnigg und Gendarmerie-Assistenzmann Johann Huttinger am 14. Februar 1934 ihr Leben im Dienst für das Regime lassen mussten. An der Stelle dieses tragischen Ereignisses wurde später ein Marterl errichtet, das von einem Holzzaun umgeben ist.
Das Gendarmerie-Kreuz, wie man es heute nennt, wurde zuletzt 1994 von Sepp Affenberger aus der Gams fachgerecht erneuert. Früher war dieses Kreuz auch Schauplatz von Gedenkfeiern, an denen zahlreiche Gendarmeriebeamte, aber auch interessierte Frohnleitner teilnahmen.
Johann Melinz