Volksmissionskreuz im Vormarkt an der Römerstraße
Ab 1827 wirkten in unserer Pfarre Redemptoristen-Patres. Dieser Orden wurde 1848 aufgehoben, aber schon 1852 wieder zugelassen und bis 1854 – Rückkehr der Serviten in unsere Pfarre - als Seelsorger tätig.
Redemptoristen sind bekannt für die Abhaltung von Volksmissionen, eine davon fand 1853 in unserer Pfarre statt. Ihre Ziele waren Glaubenserneuerung, Intensivierung des Glaubenslebens und Bekehrung des christlichen Volkes. Ein großes Holzkreuz im Vormarkt mit dem Corpus Christi und der Jahreszahl 1853 erinnert noch heute an den Abschluss einer dieser Missionen.
Vor dem massiven Missionskreuz, das von drei mächtigen Lindenbäumen und Sträuchern umgeben ist, befinden sich ein hölzerner Betstuhl, ein eisernes Kerzenbehältnis und ein Holzkisterl mit Blumen. Unterhalb der Jahreszahl 1853 ist eine Tafel mit der Aufschrift „J.N.R.J.“ („Jesus von Nazareth, König der Juden“) angebracht. Später wurde ein Gemälde der Schmerzhaften Gottesmutter auf Blech am Kreuz befestigt. Geschützt ist dieses Kleindenkmal mit einem kunstvoll gestalteten Blechdach. Der Zugang ist mit kleinen Pflastersteinen ausgekleidet.
Gepflegt wurde dieses schöne Zeichen des Glaubens seinerzeit von Maria Schaffer, dann über viele Jahre von den Schwestern Maria und Elisabeth Schneller. Von ihnen hat Familie Weingerl diese Aufgabe übernommen. Als noch die Fronleichnamsprozession durch den Vormarkt führte (bis 2018), schmückten die genannten Personen auch den zweiten Altar vor dem Kreuz.
Die letzte vorbildliche Renovierung erfolgte 1989 durch die Finanzmittel der Gemeinde unter Bürgermeister Peter Gottlieb im Zuge der Neugestaltung des Platzes vor den neuen Gemeindewohnhäusern an der Römerstraße 2 und 4. Durch sachgerechte Restaurierung trug das historische Missionskreuz auch wesentlich zur Verschönerung dieses Kraftplatzes bei.
Nunmehr ist dieses alte Zeichen des Glaubens nach über 30 Jahren wiederum renovierungsbedürftig!
Johann Melinz