Mauernischen-Statuen des Heiligen Florian (Leobnertor) und Heiligen Rochus (Hauptplatz)
Bei Weitem mehr als Nischenheilige
In Frohnleiten gibt es zwei wunderschöne Mauernischen-Statuen als Zeichen des Glaubens, und zwar bei der Freiwilligen Feuerwehr am Leobnertor 12 und beim Ärztehaus am Hauptplatz 41.
Anlässlich der feierlichen Einweihung des neuen Rüsthauses, die Dechant P. Simon Orec am 14. Juni1992 vornahm, wurde von den Kameraden der F.F. Feuerwehr Frohnleiten, die 1871 nach einer Brandkatastrophe gegründet worden war, dem damaligen Kommandanten Gerhard Troger (1938 – 2008) eine wertvolle holzgeschnitzte Statue des heiligen FLORIAN überreicht. Die Antwort des sehr überraschten Kommandanten an die Mannschaft war bestimmt von großer Dankbarkeit:
„Möge gerade dieser heilige Florian als Schutzpatron unserer Feuerwehr, wo immer er auch stehen mag, als Garant dafür wachen und sorgen, dass unser Haus ein Haus der Begegnung bleibt, dass alle unsere Aufgaben in Verantwortung und Kameradschaft erfüllt werden und dass alle, die mit den Einsatzfahrzeugen unterwegs sind, ihre Pflicht erfüllen werden, wieder gesund und unfallfrei zurückkommen!“
Schließlich wurde die Statue in einer Mauernische des alten Rüsthauses untergebracht, mit einer Beleuchtung und einem schmucken Blumenkisterl versehen.
Der heilige Florian ist der erste österreichische Märtyrer und einer der 14 Nothelfer. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts wurde er der Überlieferung nach wegen seines Glaubens gefoltert und mit einem Mühlstein um den Hals in der Enns ertränkt.
Heute ist er Landespatron von Oberösterreich, Beschützer vor Feuer und somit der Schutzherr der Feuerwehren.
Der Gedenktag dieses Heiligen ist am 4. Mai.
Mit dem Bau der Tiefgarage wurde das Haus Hauptplatz 41 von der Gemeinde zum „Ärztehaus“ ausgebaut. Hierher übersiedelten zwei Allgemeinmediziner, eine Physiotherapeutin, ein Augenfacharzt und die Engel-Apotheke. Die offizielle Eröffnung dieses Hauses erfolgte am 20. Oktober 1995 mit der Segnung durch Pfarrer P. Simon Orec. Sie wurde mit einer Festfanfare, komponiert von Medizinalrat Dr. Herbert Lernbeiß (1939 - 2004), eingeleitet. Er war auch der Initiator für die Unterbringung der holzgeschnitzten Statue des heiligen ROCHUS in einer Mauernische im Durchgang zum Ärztehaus. Dr. Lernbeiß hatte die wertvolle Statue des Heiligen selbst in Südtirol ausgewählt. Die Gemeinde sorgte noch für einen versperrbaren Schrein mit Innenbeleuchtung.
Der Legende nach ist heilige Rochus aus Montpellier (Frankreich) gebürtig. Er lebte dort Anfang des 14. Jahrhunderts, stammte aus einer reichen Familie, doch teilte er sein Vermögen unter den Armen aus und pflegte auf seiner Pilgerreise nach Rom viele Pestkranke aufopferungsvoll. Dabei zeigte sich seine Gabe, Pestkranke allein durch das Zeichen des Kreuzes Christi wundersam zu heilen. Aus diesem Grund ist er Schutzpatron der Kranken, Krankenhäuser, Ärzte, Chirurgen und Apotheker.
Auf der Rückreise von Rom wurde Rochus selbst von der Pest befallen und verstarb unerkannt im Kerker seines Heimatortes. Sein Attribut ist die Pestbeule am Oberschenkel, auf die er zeigt.
Der Gedenktag dieses Heiligen ist am 16. August.